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Verschiedene Newsportale in den unterschiedlichsten Sprachen berichten gerade über dieses Thema: World of Warcraft: Dragonflight verkauft sich in der ersten Phase schlechter als Vorgänger Shadowlands. Die Verkaufszahlen hat sogar Blizzard bestätigt, und zwar in dem Quartalsbericht von Activision Blizzard für das 4. Quartal 2022.
Doch leider liefern die Schlagzeilen dieser Webseiten nicht die komplette Wahrheit und viel zu oft werden wichtige Fakten im Text einfach nicht beachtet oder gar nicht erst genannt. Daher möchte ich euch an dieser Stelle verraten, warum die Nachrichten, dass sich Dragonflight schlechter verkauft als Shadowlands, gar nicht so schlimm sind. Oder zumindest keinen riesigen Grund zur Sorge liefern.
Wer übrigens an meiner Meinung zu Dragonflight interessiert ist, dem empfehle ich folgendes Video:
Zunächst einmal liefern die oben erwähnten Artikel keinerlei Einblicke in “harte Zahlen”. Heißt: Wenn sich Dragonflight 50 Mal weniger verkauft hätte als Shadowlands wäre die Aussage der Medienberichte faktisch korrekt, aber definitiv überdramatisiert. Das Problem: Blizzard lieferte bei Dragonflight erstmals in der Geschichte der WoW-Addons keine konkreten Zahlen, was eine Einordnung selbstverständlich schwierig macht.
Aber werfen wir einen Blick auf die folgende Tabelle von statista.com. Diese zeigt die verkauften Einheiten eines WoW-Addons innerhalb der ersten 24 Stunden – denn das sind die Zahlen, die Blizzard immer präsentiert hat. Für den weiteren Verlauf (also Verkäufe nach X Monaten) gibt es keine vergleichbaren Zahlen von Blizzard.
Wir sehen: Shadowlands war das Addon, welches sich in den ersten 24 Stunden am besten verkauft hat. Also war es für Dragonflight schon mal nicht allzu einfach, diesen Rekord zu knacken. Zugleich wissen wir nun nicht, wie oft sich Dragonflight tatsächlich verkauft hat. 3,5 Millionen Mal? Dann wäre es immer noch das zweitbeste Addon in der Geschichte des MMORPGS nach abgesetzten Einheiten. Selbst mit 3,3 Millionen Einheiten wäre die neueste Erweiterung immer noch voll im Soll und auf Augenhöhe mit beliebten Expansions wie Legion oder Cataclysm.
Eine wichtige Tatsache, die ebenfalls von vielen vergessen wird: Shadowlands erschien Ende 2020, als die Welt in einem Lockdown steckte, Corona-Pandemie sei Dank. Essen gehen, Fußballspiele besuchen und andere Aktivitäten – das war einfach nicht drin. Stattdessen mussten sich die Leute Zuhause beschäftigen, Konsolen, Videospiele und Co. erlebten einen Boom. Davon profitierte auch Shadowlands, was die rekordverdächtigen Absatzzahlen zeigen. Und das, obwohl das Addon alles andere als gut ankam – und Vorgänger Battle for Azeroth ebenfalls viele Spieler vergrault hatte.
Zwei Jahre später, zum Launch von Dragonflight, haben wir einen Hauch Normalität wieder. Das wird wohl mit dafür gesorgt haben, dass die Verkaufszahlen schlechter ausgefallen sind. Schade nur, dass Blizzard keine genauen Zahlen nennt, um einen besseren Vergleich ziehen zu können.
Und doch, wer sich Blizzards Quartalsreport durchliest, wird feststellen: WoW geht es laut Blizzard gut, Quartal 4 des Jahres 2022 stellte ebenfalls rekordverdächtige Umsätze auf. Ein weiterer Grund, der für den guten Umsatz sorgte und gleichzeitig wohl Dragonflight weitere Verkäufe verwehrte: Wrath of the Lich King Classic. Das zweite Addon in der Geschichte von WoW gilt als eines der beliebtesten in der Spielerschaft und dürfte dafür gesorgt haben, dass mit Sicherheit einige Abenteurer lieber ihre Zeit in Nordend statt auf den Dracheninseln verbracht haben.
Gleichzeitig erwähnt Blizzard, dass die Abozahlen nach dem Launch von DF deutlich weniger stark gesunken seien als bei frühen Erweiterungen. Heißt: Prozentual bleiben mehr Käufer des Addons an Bord. Und das ist ja auch eine positive Nachricht.
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